Lehrergesundheit

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Weniger Stress im Schulalltag durch aktive Selbstfürsorge

Was Sie bei permanentem Schulstress für Ihre Psychohygiene tun können

Als Lehrerin oder Lehrer sind Sie in ihrem Beruf tagtäglich mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, die Sie oftmals auch an die Grenzen Ihrer psychischen Belastbarkeit bringen. Gerade im Lehrerberuf ist es daher wichtig, den Schul- und Berufsalltag gesundheitsförderlich zu gestalten. Wie es gelingen kann, die eigenen Ressourcen so zu stärken, dass Ihr Wohlbefinden und Ihre beruflichen Aufgaben sich langfristig im Einklang befinden, lesen Sie in diesem Beitrag.

Wie entsteht berufsbedingter Stress?

Stress macht nicht grundsätzlich krank, und nicht alle Menschen empfinden bei der gleichen Belastung Stress. Wie wir beispielsweise mit Arbeitsdruck, Konflikten oder Schulstress umgehen, hängt unter anderem mit unserer psychischen Konstitution zusammen.

Aber nicht nur die persönliche Belastbarkeit ist dafür verantwortlich, ob unsere Arbeit uns krank macht. Auch die Rahmenbedingungen der Arbeit können als Belastungen wirken und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Eine Rolle spielen hier zum Beispiel Faktoren wie:

  • die Arbeitsintensität und die Häufigkeit von Störungen und Unterbrechungen
  • „technische“ Gegebenheiten am Arbeitsplatz, beispielsweise Lärm oder Beleuchtung
  • Arbeitszeiten und Erholungsphasen sowie Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Handlungsspielräume, Führungsverhalten, Team-Klima oder Konflikte am Arbeitsplatz

Aus dem Zusammenspiel dieser (und weiterer) externen Einflüsse mit der individuellen Persönlichkeit ergibt sich, ob wir uns im Beruf dauerhaft überlastet fühlen und eine ernsthafte Erkrankung (z.B. Burnout) droht. Ist das der Fall, zeigen uns oftmals psychische oder körperliche Stressreaktionen (z.B. Anspannung, Unkonzentriertheit, Gereiztheit, Kopf- oder Rückenschmerzen, Bluthochdruck), dass es höchste Zeit ist, dem Stress etwas entgegenzusetzen. 

Mit Stressbewältigungstrainings eigene Ressourcen stärken

 Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen, auf ihnen zu reiten.“

Dieser Ausspruch des weltbekannten Achtsamkeitslehrers Jon Kabat-Zinn drückt aus, wie erfolgreiches Stressmanagement auch im Lehrerberuf funktionieren kann. 
Denn die externen Rahmenbedingungen Ihrer Arbeit und die damit verbundenen stressverursachenden Faktoren (sog. „Stressoren“) können Sie als Lehrkraft nur bedingt beeinflussen. Umso wichtiger ist es daher, dass Sie versuchen, jene Faktoren zu stärken, die Ihnen helfen, mit den Belastungen im schulischen Alltag gut umzugehen. Man spricht in dem Fall von Ressourcen oder Kraftquellen. Das sind jene nützlichen Talente oder Kompetenzen, die uns in die Lage versetzen, Stress und Probleme dauerhaft besser zu bewältigen.

Stressbewältigungstrainings – wie sie beispielsweise auch von Krankenkassen angeboten und als Präventionsmaßnahme finanziert werden – setzen genau hier an: Sie

  • decken Ihre individuellen Ressourcen auf,
  • bauen Ihre Kraftquellen aus und stärken sie
  • und verhelfen Ihnen so zu einem verbesserten Umgang mit dem persönlichen Stresserleben.

In diesen Trainings lernen Sie zum Beispiel Entspannungsübungen, Meditationen und Atemübungen kennen, die Ihnen in belastenden Momenten nützlich sein können. Eine grundlegende Voraussetzung für das Gelingen ist dabei die menschliche Fähigkeit, das „Hamsterrad“ des (Schul-)Alltags zu verlassen und das eigene Handeln regelmäßig zu reflektieren. 

So fördert Achtsamkeit Ihre psychische Belastbarkeit

Achtsamkeit, also die Fähigkeit, selbstbewusst wahrzunehmen, was um uns herum passiert und in kritischen oder belastenden Momenten aus automatisierten Abläufen herauszutreten, ist eine Schlüsselkompetenz im Umgang mit Stress. Diese Fähigkeit lässt sich mithilfe von einfachen Achtsamkeitsübungen gezielt antrainieren.

Unsere Achtsamkeit fördern wir zum Beispiel, indem wir

  1. uns und andere genauer beobachten, ohne dabei eine Wertung vorzunehmen,
  2. (hinderliche) innere Glaubenssätze und Antreiber erkennen und ablegen,
  3. schlechte Gewohnheiten langfristig durch wohltuende Gewohnheiten ersetzen,
  4. lernen, durch Bewegung abzuschalten und neue Energie zu tanken,
  5. uns selbst mit Freundlichkeit und Mitgefühl begegnen.

Mit Achtsamkeit und aktiver Selbstfürsorge bringen Sie also nicht nur langfristig Ihr persönliches Wohlbefinden und Ihre Anforderungen als Lehrkraft in Balance. Gleichzeitig stärken Sie auch Ihre psychische Belastbarkeit und tragen so maßgeblich zur eigenen Resilienzförderung bei.

Fortbildungen zum Thema Achtsamkeit & Selbstfürsorge im Schulalltag