Elternarbeit

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Elterngespräche lösungsorientiert führen

Eltern als Partner im schulischen Kontext: So nutzen Sie als Lehrkraft das Potenzial!

Elternarbeit in der Schule stellt Sie als Lehrkraft immer wieder vor Herausforderungen. Dabei ist das Elterngespräch eine wichtige Gelegenheit, um sich über schulische und persönliche Leistungen des Schülers oder der Schülerin auszutauschen und gemeinsame Lösungen für Probleme zu finden. Warum es sich im Schulkontext lohnt, Eltern als Partner zu betrachten und wie Sie ein Elterngespräch professionell führen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Welche Anlässe für Elterngespräche gibt es?

Als Lehrerin bzw. Lehrer sind Sie für Eltern die erste Ansprechperson, wenn es um die schulischen Angelegenheiten des Nachwuchses geht. Zumeist findet ein solcher Austausch zwischen Eltern und Lehrkraft im Rahmen des Elternsprechtags oder einer Elternsprechstunde statt.    
Neben diesem regelmäßigen Gesprächstermin, zu dem die Schule einlädt und der vorrangig der Information dient, können auch verschiedene weitere Anlässe dazu führen, dass die Eltern oder Sie als Lehrkraft ein solches Gespräch suchen:  
•    Sozialverhalten als Anlass: Verhaltensauffälligkeiten, Konflikte in der Klasse, Mobbing, Probleme durch Veränderungen im privaten Umfeld des Kindes etc. 
•    Schulische Leistungen als Anlass: Lernleistung, Noten und Versetzungsgefahr, Beteiligung im Unterricht, Schwächen oder Schulschwierigkeiten, Förderbedarf etc.      
Die Schulgesetze der Länder sehen vielfach vor, dass es die Aufgabe der Klassenlehrerin oder des Klassenlehrers  ist, den Kontakt zu den Eltern zu koordinieren und diese bei besonderen Gesprächsanlässen zu benachrichtigen. Doch ganz gleich, in welcher Funktion und aus welchem Anlass Sie ein Elterngespräch führen: Souveränität ist hier das A und O!  

Als Lehrkraft mit Professionalität punkten

Nicht nur negatives Verhalten von Schülerinnen und Schülern stellt einen Stressfaktor für Lehrkräfte dar. Auch Elterngespräche können zur Belastungsprobe werden, vor allem dann, wenn die Erziehungsberechtigten hoch emotional reagieren, sich uneinsichtig zeigen oder unrealistische Forderungen stellen.  

Doch das muss nicht zwingend so sein. Denn es gibt Methoden, die Ihnen Sicherheit bei der Gesprächsführung geben und die Durchführung des Gesprächs erleichtern. 
Eine erste wichtige Regel: Signalisieren Sie den Erziehungsberechtigten Ihre Gesprächsbereitschaft bei Problemen oder Konfliktsituationen. Damit handeln Sie souverän und schaffen die Basis für gemeinsame Lösungen. 

Professionalität bedeutet auch, dass Sie die Kommunikation vorbereiten:  

•    Notieren Sie sich, was Ihnen – je nach Gesprächsanlass – im Hinblick auf die schulische Leistung oder das Sozialverhalten des Kindes in letzter Zeit aufgefallen ist.
•    Sammeln Sie konkrete Beispiele, die Sie im Gespräch anführen können.   
•    Denken Sie über mögliche Ursachen für das Problem nach und überlegen Sie auch vorab, welche konkreten Empfehlungen Sie den Eltern im Gespräch geben möchten. 

Gut geplant ins nächste Elterngespräch

Eine gute Planung eines Elterngesprächs beginnt bei der Terminabsprache: Bieten Sie geeignete Sprechzeiten an und legen Sie einen angemessenen zeitlichen Rahmen fest, der den Gesprächspartnern vorab mitgeteilt werden sollte. 

Das Gespräch selbst lässt sich in die folgenden 4 Phasen unterteilen: 

1.    Begrüßungsphase   
Hier geht es vor allem darum, ein positives Gesprächsklima zu schaffen. Mit einer freundlichen Begrüßung und ein wenig Smalltalk können Sie hier viel erreichen.  

2.    Klärungsphase 
Den Gesprächsablauf sollten Sie gleich zu Beginn mit den Eltern abstimmen: Haben Sie zum Gespräch eingeladen, teilen Sie mit, was der Anlass ist, welches Ziel Sie erreichen möchten und wie sie es angehen möchten. Klären Sie auch, was die Eltern von dem Gespräch erwarten.   

3.    Analysephase 
In dieser Phase geht es darum, dem Problem und seinen Ursachen auf den Grund zu gehen. Legen Sie Ihre Einschätzung dar und erfragen Sie auch die Sicht der Eltern. Sammeln Sie gemeinsam Lösungsvorschläge.   

4.    Ergebnisphase  
In dieser abschließenden Phase treffen Sie gemeinsame Vereinbarungen, die zur Lösung des Problems beitragen sollen. Fassen Sie die Beschlüsse am Gesprächsende noch einmal zusammen und halten Sie die Ergebnisse in einem Protokoll fest. 

Was tun, wenn ein Elterngespräch eskaliert?

Bewährte Methoden aus Coaching und Beratung wie zum Beispiel 
•    aktivierende Fragetechniken, 
•    systemisch-lösungsorientierte Formulierungen 
•    oder wertschätzende Kommunikation 
können hier helfen. 
In unseren Fortbildungsangeboten lernen Sie diese Techniken kennen. Sie erfahren, wie Sie schwierige Elterngespräche professionell führen und erlernen, das Potenzial der Erziehungspartnerschaft zu nutzen. 

Unsere Fortbildungen zum Thema Elterngespräche